Jagdsignale und Fanfaren des 18. Jahrhunderts

Die ältesten Musikstücke unseres Repertoires sind Jagdsignale, die während den Parforcejagden geblasen wurden. Richtungsweisend waren hier die Kompositionen des Marquis de Dampierre (1676-1756), dem "Vater der Jagdfanfaren", dessen Signale auch heute noch Verwendung finden.

Das Halali von Marquis des Dampierre (Almanach du Chasseur 1773)
Das Halali von Marquis des Dampierre (Almanach du Chasseur 1773)

 

Während der Parforcejagden in der Kurpfalz (beim Schwetzinger Schloss und am Karlsstern im Käfertaler Wald) wurden diese französischen Jagdsignale verwendet.

 

Interessant ist, dass Kurfürst Carl-Theodor für die aus Jägern und Forstbediensteten rekrutierte leichte Infanterie des kurpfalz-bayerischen Heeres im Mai 1791 eine Sammlung von 21 "Waldhorn-Signalen für die Feldjäger" erließ (Feldjäger bedeutet hier Jäger die "im Felde" standen. Diese Truppen kämpften in aufgelockerter Aufstellung und hatten treffsicherere Waffen als die Linieninfanterie).

 

Die Signale setzten Hörner voraus, die einen Tonumfang von mindestens neun Naturtönen haben. Entweder wurden die für Parforcejagden verwendeten zweifach gewundenen Jagdhörner verwendet oder, da diese Einheiten zu Fuß kämpften, eine kompaktere, enger gewundene Ausführung dieser Hörner. 

 

Im ersten Koalitionskrieg (1792 bis 1797) trugen die Feldjägerregimenter zusammen mit den Chevaulegers (leichte Kavallerie) unter den pfalzbayerischen Truppen die Hauptlast der Abwehrkämpfe entlang des Oberrheins.

 

Klangbeispiele: https://youtu.be/6JxoPLqICDw

 

Jagdhornbläsergruppe

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